Die Schwefelminen von Milos und ihre unbekannte Geschichte

Die Milos-Schwefelminen sind letztendlich trotz ihrer langen Geschichte den meisten Menschen wenig bekannt. Beim Besuch der Mienen ist aber sicher, dass man auch mental eine Reise in die Vergangenheit unternimmt. Es ist ein historisch erhaltener Ort, der ein wichtiges Beispiel des industriellen Erbes Griechenlands war und noch heute ist. Es ist der Ort, an dem viele Jahre lang Schwefel abgebaut wurde, um ihn für viele Zwecke zu verwenden.

Wer also auf Abendteuer steht, für den ist die verlassene Schwefelmine in der Bucht von Paliorema an der Ostküste von Milos der perfekte Ort für eine Entdeckungstour.

 

Seit der Antike wurde auf Milos Schwefel abgebaut. Hier in der Bucht von Paliorema begann der Schwefelabbau seit 1928 unter der Firma „Theioryhia Milos Inc.“ Der Schwefel wurde vor allem zum Besprühen der Weinreben in Frankreich exportiert. 125.000 Tonnen Erz sollen hier abgebaut und weiterverarbeitet worden sein. 1958 endete der Abbau abrupt, als Schwefel als Abfallprodukt der Erdölindustrie billiger wurde als der abgebaute Schwefel. Seither steht die gesamte Industrieanlage hier unbenutzt.

Betritt man die Gebäude, versteht man warum der Ort als „verlassene Miene“ bezeichnet wird: man sieht überall zurückgelassene und verrottete Möbel, Wohnutensilien und Werkzeuge herumliegend. Es wirkt so, als ob die Miene von einem Tag auf den anderen fluchtartig von den Menschen verlassen wurde. 

Schwefel und Rost haben im Laufe der Jahre ein wunderbares Farbspektakel geschaffen. Mutig und wie mit einem Pinsel malte die Natur verschiedene Szenen in diesem verlassenen Ort, der ein wichtiger Teil der modernen Geschichte von Milos ist. Die grüne bis tiefblaue Meeresoberfläche und die rot-gelben Farben der Landschaft schaffen eine spektakuläre Naturkulisse, die absolut komplementär zu dem gesamten Industriekomplex erscheinen mag.

Wenn du die Minen im Sommer besuchst, verpasse nicht ein Bad im beeindruckenden und kristallklaren Strand, der sich vor den Schwefelminen erstreckt. Eine unheimliche und beeindruckende Kulisse.

Wie kommt man zu den verlassenen Schwefelmienen von Milos

Mittels einer Wanderroute lässt sich der Weg zu der verlassenen Schwefelmine in der Bucht von Paliorema relativ schwer zu gestalten. Beispielsweise die Entfernung von Zephyria zum Bergwerk ist ca. 6 km. Und ob der Spaßfaktor so hoch ist, auf staubigen Feldwegen in der Sonne zu wandern, muss jeder für sich selbst entscheiden. Jedenfalls gute körperliche Verfassung und genug Trinkwasser sind für diese Wanderung  sehr zu empfehlen.

Am besten  kann man mit einem 4×4 geländegängigen Fahrzeug bis hinunter kurz vor den Strand fahren. Schilder mit der Aufschrift „Thiorichía“, griechisch für „Schwefelminen“, weisen den Weg. Die Fahrt dort hin ist trotzdem nicht so einfach. Die „Strasse“ ist meistens sehr felsig, mit vielen Schlaglöcher, und sehr schmal. Auch nicht unbedingt für die Fahrer geeignet die Höhenangst haben.

Alle Mietwagen Verleihe auf Milos Insel warnen ausdrücklich davor, mit einem einfachen PKV auf Feldwegen und Erdstrassen zu fahren!  Wenn Du mit einem normalen Mietwagen hängen bleibst, kann es viele Stunden dauern, bis du Hilfe bekommst.

Reiseführer für Milos und andere Kykladen-Inseln. 

Seit 1980 bereist Autor Eberhard Fohrer die Kykladen. Dutzende Strände sowie weit mehr als 20 Klöster und Kirchen sind detailliert beschrieben.Wanderrouten führen Sie in fast jeden Winkel der Gegend. Geheimtipps des Autors nennen besonders lohnende Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte oder Restaurants.

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